Bivalirudin
Präparat
Bivalirudin (Angiox®).
Fachinformationen unter http://www.fachinfo.de
Indikationen
Zur Therapie des akuten Koronarsyndrom (ACS), d.h. instabile AP und NSTEMI, bei Notfalleingriff oder frühzeitiger Intervention; Anwendung zusammen mit ASS und Clopidogrel; ggf. auch zusammen mit GPIIb/IIIa-Inhibitoren. Als Antikoagulans für erw. Patienten, bei perkutaner Koronarintervention (PCI), einschliesslich Pat. mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI) bei primärer PCI. In USA zusätzlich: Pat. mit HIT-Typ II, die sich einer PCI unterziehen.
Kontraindikationen
Ähnlich Heparin außer Heparin-induzierter Thrombozytopenie Typ II, schwere unkontrollierte Hypertonie, subakute bakterielle Endokarditis, schwere Niereninsuff. (GFR < 30 ml/Min.) und bei dialysepflichtigen Pat., strenge Indikationsstellung in der Schwangerschaft.
Dosierung
- Bei ACS 0,1 mg/kg KG Bolus i.v., danach 0,25 mg/kg KG/h i.v. bis zu 72 h, bei zwischenzeitl. perkutaner Koronarintervention oder Bypass-OP ohne HLM zusätzlich 0,5 mg/kg KG Bolus i.v. und Erhöhung der Infusionsrate auf 1,75 mg/kg KG/h (bei NI mit GFR 30–59 ml/Min. 1,4 mg/kg KG/h) während des Eingriffs, anschließend 0,25 mg/kg KG/h i.v. für 4–12 h, bei geplanter Bypass-OP mit HLM bis 1 h vor OP, anschließend unfraktioniertes Heparin.
Bei PCI 0,75 mg/kg KG Bolus i.v., danach 1,75 mg/kg KG/h bis Ende des Eingriffs, ggf. bis 4 h nach PCI. Verlängerung um weitere 4-12 h je nach klin. Situation mit 0,25 mg/kg KG/h. - Cave: Vor Anwendung Absetzen von Heparin, 30 Min. unfraktioniertes i.v. Heparin, 8 h nach niedermolekularem s.c. Heparin. Beurteilung der Wirksamkeit mittels aktivierter Gerinnungszeit (ACT) Ziel > 225 Sek. 5 Min. nach Bolusgabe, ggf. zusätzlich 0,3 mg/kg KG Bolus i.v. sowie erneute Bestimmung der ACT nach 5 Min.
Nebenwirkungen
Blutung (kein spezifisches Antidot, prinzipiell hämodialysierbar), relativ rasche Normalisierung der Gerinnungsparameter (HWZ 35–40 Min.). Entfernung eines arteriellen Schleusensystems 2 h nach Beendigung der i.v. Gabe ohne weitere Kontrolle der ACT möglich; gelegentl. Cephalgien, Übelkeit/Erbrechen, allergische Überempfindlichkeitsreaktionen.